Mein Urgroßvater

Prof. Dr. Albert Guttstadt


Albert 1902


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Beruf:
Er studierte ab 1822 in Berlin an der Friedrich-Wilhelms-Universität (seit 1949 Humboldt-Universität) und promovierte 1866 zum Thema Cholera. "De signis anatomicis in epidemia cholerae asiaticae Berolini anno MDCCCLXVI orta observatis" Die Dissertation umfasst 31 Seiten und ist in lateinischer Sprache geschrieben. Das Thema war naheliegend, da er zum Ende seines Studiums im Cholera-Lazarett praktiziert hatte. Danach war er als praktischer Arzt (Wundarzt, Geburtshelfer und Armenarzt) tätig. In den Jahren 1870/71 nahm er als Arzt am Deutsch-Französischen Krieg teil. Anschließend war er im Pocken-Lazarett auf dem Tempelhofer Feld in Berlin tätig. Im Jahre 1872 trat er ins Preußische Statistische Büro ein und wurde 1874 Medizinalreferent (Dezernent), später dann auch ordentliches Mitglied dieses Amtes.
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Im Jahre 1875 habilitierte er an der Universität Berlin für Hygiene. Schwerpunktmäßig befasste er sich mit dem Problem des öffentlichen Gesundheitswesens, wobei für ihn hauptsächlich statistische Gesichtspunkte im Vordergrund standen. Gleichzeitig wurde er Privatdozent an der Kgl. Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin, 1886 erlangte er eine Professur und 1898 wurde er zum Geheimen Medizinalrat.

1907 war er noch Oberstabsarzt der preußischen Landwehr, wie die Rangliste der Preußischen Armee von 1907 und ein Ehrenzeichen 3. Kl. belegen, das in der Wertigkeit zwischen seinem Eisernem Kreuz 2. Kl. von ca. 1871 und Rotem Adler-Orden 4. Kl. von ca. 1891 liegt.

Aktivitäten: Lange Zeit war er Vorsitzender des Bundes der Berliner Grundbesitzervereine, trat aber von diesem Posten zurück, als seine sozialen Anschauungen mit der Mehrheit der Grundbesitzer in Konflikt gerieten.

Veröffentlichungen: Wer heute im Internet nach Albert Guttstadt sucht, stößt auf seine vielen Veröffentlichungen, so dass er auch als Autor bezeichnet wird. (Auch alle anderen Guttstadts in Deutschland gehören zu seinen Nachkommen.)

Es ist zu beachten, dass im Laufe der Zeit immer mehr Veröffentlichungen von Albert Guttstadt im Internet zu finden waren, sicherlich deshalb, weil die Digitalisierung auch in den Bibliotheken weiter voranschreitet.
Seine Werke beziehen sich auf das Krankenhauswesen, z.B.: "Krankenhaus-Lexikon für das Königreich Preußen. Die Anstalten für Kranke und Gebrechliche und das Krankenhaus-, Irren-, Blinden- und Taubstummenwesen im Jahre 1885. Hg. vom Königlichen statistischen Bureau. 2 in 1 Bd. Guttstadt, Albert, Verlag: Berlin 1885-1886., 1885". In diesem Buch wird Albert Guttstadt als „der beste Kenner des Krankenhauswesens seiner Zeit" bezeichnet.
Das Zentrale Verzeichnis Antiquarischer Bücher (ZVAB.COM) nennt noch 15 andere Titel (Juli 22).
Außerdem hat er zusammen mit Rudolph Virchow geschrieben, z.B.: Virchow, Rudolf und Albert Guttstadt: "Die Anstalten der Stadt Berlin für die öffentliche Gesundheitspflege und für den naturwissenschaftlichen Unterricht: Festschrift dargeboten den Mitgliedern der 59. Versammlung Deutscher Naturforscher und Aerzte von den städtischen Behörden. Stuhrsche Buchhandlung, Berlin, 1886".

Der Familienname Guttstadt

Meine Familie heißt "Guttstadt" nach der Stadt Guttstadt in Ostpreußen, heute Dobre Miasto (übersetzt: Gute Stadt) in Polen. Leider ist "Guttstadt" falsch ins Polnische übersetzt worden;
denn "Der Name bezieht sich auf die mit Buschwald bestandene Region.
+ prußisch(*) "gudde"= Gebüsch, Buschwald, Unterholz
+ prußische Landschaft "Gudicus"= Untergau von Pogesania" (Quelle: Guttstadt - GenWiki)

Es liegt nahe, dass meiner Familie der Herkunftsname "Guttstadt" gegeben wurde, als dies ab der ersten Hälfte des 19. Jhdts. verordnet wurde. (Jüdischer Name - Wikipedia) Die Eltern von Albert Guttstadt haben 1831 in Rastenburg (heute Ketrzyn) geheiratet, es liegt nur 76 km von Guttstadt entfernt. Auch unserer Familienwappen ist das gleiche wie das Stadtwappen.

(*)Die Prußen oder Pruzzen, nach der Eigenbezeichnung Prusai, waren der baltische Volksstamm, auf den der deutsche geografische Name Preußen zurückgeht. Das Siedlungsgebiet der prußischen Teilstämme im 13. Jahrhundert lag an der Ostsee, etwa zwischen der Weichsel und der Memel. Sprachlich und ethnisch bestand zwischen den späteren, überwiegend deutschsprachigen Bewohnern Preußens und den ursprünglichen, rein baltischen Prußen nur teilweise eine Verbindung; dagegen blieb der Name des gemeinsamen Siedlungsgebietes noch lange Zeit erhalten.



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